schaf am 04. Juli 2014 um 15:13 |  3 Kommentare | Lesezeit: 2 Minuten, 42 Sekunden

Swisscows: "Google ist in Österreich schlecht"



Mit Swisscows ist ab sofort eine neue Suchmaschine am Markt, die mit Datenschutz, semantischer Suche und lokalen Ergebnissen den deutschsprachigen Raum erobern will.

"Google ist in der Schweiz und in Österreich manchmal schlecht. Nutzer landen oft auf den .de-Seiten. Wir haben hingegen für jede unserer Länderseiten - .at, .ch und .de - einen eigenen Suchindex”, sagt Andreas Wiebe, CEO der Hulbee AG und Gründer von Swisscows. Der deutschsprachige Markt ist das erste Ziel das Swisscows ins Visier nimmt. Nach und nach sollen andere Sprachen folgen. Eine .com-Seite für englische und eine .fr-Seite für französische User gibt es bereits, später sollen auch Angebote für Spanischsprechende und andere User folgen. Lediglich Russland und China, wo politische Zwänge und starke lokale Mitbewerber den Marktzugang erschweren, sollen zumindest vorerst ausgespart bleiben. Swisscows will vor allem in Europa und den USA erfolgreich sein. "Wir wildern definitiv bei Google, wollen aber keinen Kampf David gegen Goliath, sondern gute Technik liefern. Die User sollen entscheiden, welche Suchmaschine sie verwenden. Ich glaube aber, dass Google noch nie so verwundbar war, wie in diesem Jahr. Die Snowden-Enthüllungen haben Kritik am Unternehmen ins Rollen gebracht, jetzt bröckelt es dort”, sagt Wiebe.

Eines der wichtigsten Unterscheidungskriterium zu den Mitbewerbern, ist deshalb das Versprechen, strenge Datenschutz-Richtlinien einzuhalten. "Unsere Server sind und bleiben in der Schweiz. Wir loggen keine IP-Adressen mit und verwenden weder Cookies noch Geo-Targeting oder Analytics. Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen, die Datenschutz versprechen, haben wir ausschließlich eigene Server”, versichert der Swisscows-Chef. Geld soll trotzdem mit Werbung verdient werden. "Wir geben nur anonymisierte Daten über die Zahl der Suchanfragen zu Begriffen an Werbekunden. Die Preise sollen über ein Auktionssystem, ähnlich wie bei Google bestimmt werden, die Abrechnung erfolgt pro Klick. Zu Anfang gibt es einen Fixreis von einem Franken pro Klick”, sagt Wiebe. Um konkurrenzfähig zu sein, sollen die Preise aber immer rund 20 Prozent unter denen von Google bleiben. Gekaufte Links oder manipulierte Suchergebnisse soll es bei der Schweizer Suchmaschine nicht geben. Die Werbeeinschaltungen erfolgen über insgesamt fünf gesponsorte Suchresultate, die auch klar als solche ausgewiesen werden sollen.

Swisscows hofft, dass die Kunden nicht nur wegen attraktiven Preise und lokaler Ergebnisse, sondern auch aus Trotz zur Schweizer Suchmaschine wechseln. "Viele Vermarktungsagenturen, die ja unsere Primärkunden werden, sagen uns, dass sie keinen Bock mehr auf Google haben, weil der US-Konzern die Werbegelder einsammelt, aber keine Steuern im Land zahlt. Wir zahlen unsere Abgaben in allen Zielländern. Die Machtgier, die Google an den Tag legt, sorgt ebenfalls für Verunsicherung bei vielen Werbetreibenden”, so Wiebe. Das angespannte Verhältnis zwischen Medienhäusern und Suchmaschinen etwa will Swisscows sich zunutze machen. "Wir können uns durchaus vorstellen, Geld an Verlage zu zahlen, beispielsweise für Kooperationen bei unserem geplanten Preisvergleichs-Portal. Auch eine Abgabe für das Anzeigen von Medieninhalten in unseren Suchergebnissen - Stichwort Leistungsschutz - möchte ich nicht ausschließen. Wir verhandeln bereits mit Schweizer Verlagen, wie die Kooperation aussehen wird, ist aber noch unklar”, sagt Wiebe.

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